Hallo Tom,
ich lese schon seit langem deinen Blog, der mich immer wieder zum Lachen oder auch zum Weinen bringt. So viele Geschichten, die alle auf ihre eigene Art einfach nur schön sind... Allerdings bisher nur als stille Mitleserin, das Schreiben liegt mir nicht so.
Heute habe ich dann aber doch mal eine Frage an dich:Eine Person, mit der ich gelegentlich zu tun hatte, ist verstorben. Anscheinend sind alle Personen, die in der gleichen geschäftlichen Beziehung zu ihr standen wie ich, zur Beerdigung inkl. Leichenschmaus eingeladen. Soweit ich weiß, hatte diese Person keine Kinder, die Namen auf der Karte sind mir, bis auf einen, auch völlig unbekannt. Mit einem Namen auf der Karte hatte ich in letzter Zeit telefonischen Kontakt, kenne die Person aber auch nicht weiter.
Statt Blumen wird eine Spende gewünscht. Dem möchte ich auch nachkommen. Nun aber meine Frage: Sollte ich eine Kondolenzkarte schreiben? Wenn ja, an wen gerichtet und wem übergebe ich diese Karte? Die Familiennamen auf der Karte sind alle unterschiedlich, es handelt sich wohl um Nichten und Neffen der Verstorbenen. Einen Absender gibt es nicht. Was würdest du mir raten?
Ich danke dir vorab schon ganz herzlich für deine Antwort.
Mit dieser Frage haben wir es oft zu tun.
Es ist ja nicht selten, daß mit dem Verstorbenen auch sein Name und sein ganzer Stammbaumzweig ausstirbt. An wen also adressiert man Kondolenzschreiben?
Hier haben sich drei Varianten als praktikabel erwiesen.
Nehmen wir an, der Verstorbene habe Werner Müller geheißen.
Dann ist es durchaus nicht verkehrt, ein Kondolenzschreiben so zu adressieren:
Trauerhaus Werner Müller
Straße
PLZ Ort
Eine weitere Variante ist die "Familie", wobei man dann das Schreiben am besten stellvertretend an die Person richtet, die in den Trauerkarten und -anzeigen ganz oben stand:
Familie Werner Müller
z. Hd. Frau Blabla Laberlaber
Straße
PLZ Ort
Die dritte Variante ist sehr pragmatisch, wird aber auch oft verwendet:
An die Hinterbliebenen des
Herrn Werner Müller
Str.
PLZ Ort
Bleibt die Frage, wohin man sein Kondolenzschreiben schickt oder wie man es an den Mann bringt.
Wenn man zur Beerdigung geht, kann man Kondolenzschreiben oft am Kondolenzpult oder bei den Mitarbeitern des Bestatters direkt abgeben.
Ansonsten kann man es ohne weiteres noch einige Tage nach dem Sterbefall an die alte, bekannte Anschrift des Verstorbenen richten, üblicherweise geht da ja noch eine ganze Weile Post für ihn ein und wird dann an einen der Hinterbliebenen weitergeleitet.
Gilt noch zu klären, was man in ein Kondolenzschreiben hineinschreibt, wenn man nur so geschäftlich miteinander zu tun hatte.
Es steht ja nicht zu erwarten, daß die Hinterbliebenen unbedingt etwas mit dem Namen des Beileidwünschers anfangen können. Deshalb ist es durchaus legitim, wenn man im Kondolenzschreiben in einer Zeile erwähnt, wer man überhaupt ist und was man mit dem Verstorbenen zu tun hatte.
Bei rein geschäftlichen Beziehungen reicht es oft, wenn man bei der Absenderangabe die eigene Firma bzw. den eigenen Arbeitgeber mit angibt.