Hallo Tom,letztens rappelte es unseren Pfarrer und er zog bewaffnet mit einem Spaten los, um zu schauen, ob auf dem Friedhof die Friedhofsordnung eingehalten wird. Diesmal (ihn rappelt es immer mal) war er auf der Suche nach sündigen Angehörigen, die es sich wagten unter der Kiesschicht Folie auszulegen, um zu verhindern, dass Gras durch die Steine wächst. Er nahm dazu seinen Spaten, stieß ihn in die Erde und bei einer erfolgreichen Folienentdeckung zog er mit einem kräftigen Ruck diese soweit wie möglich raus. Und so verließ er dann das Schlachtfeld, die Angehörigen sind nun verpflichtet das wegzumachen.
Ist das rechtens? Ich sehe ja ein, dass es diese Friedhofsverordnung nicht ohne Grund gibt und man sich daran halten muss/ sollte, aber ist das der richtige Weg? Oder ist das schon Grabschändung?
MFG
Also hier in der Gegend laufen die Menschen den Kirchen scharenweise davon, was dazu geführt hat, daß fünf Gemeinden zu einer Seelsorgeeinheit zusammengeschlossen worden sind.
Ich kann nur sagen: Unser Pfarrer hier hätte für so etwas gar keine Zeit.
Ich halte das rein persönlich auch für etwas übertrieben.
Aber auf der anderen Seite hat man ja die Friedhofsordnungen nicht aus Jux und Dollerei erlassen.
Viele Dinge die in dieser und in anderen Verordnungen stehen, stehen ja, auch wenn uns das heute und in dieser Situation merkwürdig vorkommen mag, da drin, weil es den Wunsch der Menschen widerspiegelt.
Es ist nicht ratsam, größere Flächen auf einem Friedhof mit Folie zu versiegeln. Die Einflüsse der Witterung sorgen mit dafür, daß im Grab der Zersetzungsprozess ordentlich ablaufen kann. Eine großflächige Abdeckung des Erdreiches mit wasserdichten Platten, Blechen oder Folien ist daher vielerorts verboten.
Ein warnender Aufkleber mit typisch deutscher Fristsetzung auf dem Grabstein hätte es sicherlich auch getan und wäre auch von einem Nichttheologen fachgerecht anzubringen gewesen.