I bin widda dahoam!
Ja, da ging es dann ganz schnell.
Kurzfassung: Eigentlich wollte man mich noch, über das unendlich laaaangweilige und taaaaatenlose Wochenende da behalten, um am Montag noch einmal einen Wert zu nehmen und mich dann Dienstag zu entlassen.
Doch dann kam Opa Grumpelmotzbacher, einer der letzten Überlebenden von Stalingrad, der nicht nur sein rechtes Auge, sondern eindeutig auch seine rechte Hirnhälfte im Kugelhagel des “roten Iwan” eingebüßt hat.

Vor einer Woche…
Der sehr nahe Sinnesverwandte von Naziname gelöscht fühlte sich durch mein nächtliches Schnarchen gestört.
Nun schnarche ich gar nicht. Das heißt, vermutlich schnarcht jeder Mensch, irgendwie, irgendwann und mehr oder weniger laut. Ich gehöre nachgewiesenermaßen zu den Röchelschmatzern. Man hört, daß da jemand schläft, aber da werden nicht lautstark Bäume gesägt. Meine Fresse, was ich da alles schon bei anderen gehört habe!
Nein, nein, gemessen daran bin ich ein absoluter Lautlosschläfer mit Nebengeräuschen.

…und heute.
Nun hatte ich aber vorgestern noch eine Gastroskopie. Da betäuben sie einem den Rachen und schieben so einen Schlauchotto bis in den Magen.
Da kann es natürlich sein, ich halte das zumindest mal entfernt für eine mögliche Erklärung, daß mein Gaumensegel in der daurauffolgenden Nacht mehr geflattert hat als sonst. Keine Ahnung, kann ich nix für, mach ich nicht für extra, ich schlafe ja dabei.
Nicht so Opa Grumpelmotzbacher, der “vier Stunden Schlaf hebbe Sie misch gekostet, Sie elender Bastard!” zum Besten gab, die ebenfalls anwesende Schwester als “Drecksschlampe” bezeichnete und dann weiterhin meinte, er sei in einem 5-Sterne-Hotel und man habe ihn, und nur ihn, und das auch noch sofort, zu bedienen.
Der Stationsarzt meinte dann, och, den einen Wert da, och, den könne am Montag doch auch der Hausarzt nehmen und was solle ich mir das Theater mit dem Alten da länger geben: “Wissen Sie was, packen Sie in aller Ruhe, aus meiner Sicht können Sie nämlich heim.”
Und an Opa Grumpelmotzbacher: “Sie haben es nur der Platznot zu verdanken, daß Sie überhaupt in dieses Zimmer gekommen sind. Jetzt erst mal ab ins Dreibettzimmer und dann denken Sie bitte daran: WIR brauchen SIE hier für gar nix, SIE brauchen uns!”
So bescherte mir ein grumpelnder Motznazi eine baldige Entlassung, vier Tage früher als erhofft und erwartet.
Ach so: Die oben erwähnte Gastroskopie hat den Ausschlag gegeben. Ein bei der ersten “Gastro” entdeckten Geschwür am Übergang Magen/Speiseröhre, war bei der zweiten Untersuchung so gut wie verschwunden, was dann endlich den Startschuß für eine medikamentöse Behandlung auslöste, die sowieso ein baldigen Nachhausegehen in Aussicht stelle.