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Channel: Bestatterweblog Peter Wilhelm
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Es wurde nur geheuchelt – jetzt will ich es richtigstellen

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Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
meine Mutter ist Verstorben. sie hat ein entbehrungsreiches, erzwungenes Leben geführt was sie nicht verdient hat. Bei ihrer Beerdigung wurde nur geheuchelt.
Ich gedenke einen „Nachruf“ in die Zeitung zu setzen um „diesem“ gegenzusprechen, so wie es wirklich war. Es kann ein „Spruch, ein Gedicht, Vers… sein,… …aus einem Buch, oder…
Vielleicht am Anfang etwas schönes was meine Mutter gerne auch gehabt hätte, mit der Endung der Tatsächlichkeit.
Könnten Sie mir, kostenlos, hierzu eine Hilfestellung geben bzw. Informationen zukommen lassen. Ich bin sicher nicht der einzige der so etwas erleben mußte.

Jemand hat einmal gesagt, daß nirgendwo so viel gelogen wird, wie bei den Treueschwüren bei der Eheschließung und den Nachrufen auf einer Beerdigung.
Tatsächlich ist es so, daß Nachrufe, sei es jetzt direkt von den Angehörigen in der Zeitung oder durch den Pfarrer/Trauerredner bei der Trauerfeier, oft in den Ohren einiger Angehöriger sehr befremdlich klingen.
Das kann mehrere Gründe haben.


Einmal kann es natürlich sein, daß der Redner einfach nicht den richtigen Ton trifft und nach dem Motto “Thema verfehlt” an den wahren Begebenheiten vorbei redet.
Es kann aber auch sein, daß die Angehörigen die die Bestattung in Auftrag geben und die entsprechenden Informationen liefern, nicht die wahren Sachverhalte beim Namen genannt haben möchten.
So wird ein notorischer Säufer dann zu einem “manchmal etwas schwierigen Menschen”, was den einen als Hinweis durchaus genügt, weil sie meinen, jeder wisse dann schon, was gemeint ist; und was den anderen viel zu milde klingt, weil es eben nicht nur ein manchmal etwas schwieriger Mensch war, sondern weil der Kerl Haus und Hof versoffen und Frau und Kinder geschlagen hat.

Auch will man oft über einen Verstorbenen nichts Nachteiliges sagen und läßt zum Schutze seines Ansehens einfach bestimmte Dinge einfach weg, weil es auch Fremde gar nichts angeht.

Aber natürlich gibt es auch den andersherum verlaufenden Fall. So wie es bei Ihnen und Ihrer Mutter wohl der Fall gewesen ist.

In all diesen Fällen steht es natürlich den Angehörigen, die sich nicht richtig vertreten und wiedergegeben fühlen, völlig frei, eine eigene Anzeige in die Zeitung zu setzen.
Man sieht das recht häufig. Da stehen dann zwei Anzeigen aus dem selben Familienkreis nebeneinander, einmal aufgegeben von z.B. der Witwe und ihrem Bruder und einmal von den Kindern und Schwiegerkindern.

Ein Tip, wie man das nun in Ihrem konkreten Fall am Besten formuliert, kann ich nicht geben, dazu weiß ich zu wenig über Ihre Frau Mutter.


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