“Hey Tom, Raswadin Naldurin ist tot. Vielleicht ne Erwähnung im Blog wert?”
Solche und ähnliche Mails erreichen mich bald täglich.
Ohne weiteren Hinweis, meist auch ohne Link.
Manchmal kenne ich den Namen des Verstorbenen, kontrolliere dann in den üblichen Quellen, ob die Todesnachricht stimmt und wenn ich der Meinung bin, daß die Meldung von allgemeinem Interesse ist, veröffentliche ich sie.
Aber manchmal kann ich mit dem Namen nichts anfangen und wenn dann nicht einmal ein Link dabei ist, habe ich oft auch keine Lust weiter zu recherchieren.
Ist aber ein Link dabei, dann handelt es sich bei dem “großen Max Schallerbüh” oder der “bekannten Rita Protzmottel” oder eben bei “Raswadin Naldurin” um “den großen Förderer der Kulturhalle Broxenhagen” oder “die liebevolle Mentorin von Anneliese Hüppelstahl” oder “einen nicaraguanischen Freiheitsdichter”, die nun wirklich keine Sau kennt. Okay, Sau ist etwas hart formuliert, denn offenbar scheint der Einsender die betreffende Person ja zu kennen.
Dennoch sollte man sich vor einer solchen Einsendung an mich doch wenigstens mal kurz Gedanken darüber machen, ob es außer einem selbst und ein paar eingefleischten Kennern der Szene überhaupt jemanden gibt, den dieser Todesfall interessiert.
Am besten überlegt man sich folgendes: Wenn ich meinen Nachbarn auf der Straße treffe und ihm sage, daß Raswadin Naldurin tot ist, würde er ihn kennen?
Und wenn man schon einen weithin unbekannten Namen meldet, sollte man wenigstens dazuschreiben, was das denn für einer war und wofür er bekannt gewesen sein soll.
Vielleicht ist es ja der Erfinder des Bleistiftanspitzers, dessen Namen kennt nämlich wirklich niemand.