Lieber Undertaker TOM,
ich habe ja schon gelesen, dass hohe Anforderungen an die Genehmigung einer Umbettung gestellt werden. Das betraf jedoch immer normale Gräber. Wie sieht es denn mit Umbettungen von Urnen aus?
Meine Oma verstarb 2003 und ihre Urne am geplanten neuen Wohnort der Familie 270 km weit weg in einem 2-Urnen-Grab beigesetzt.
(Viel Familiäres gelöscht.)
Es kam alles anders als gedacht, sodaß heute niemand mehr vor Ort lebt der sich um das Grab kümmern kann.
Ein Verwandter, der das bisher tat, ist weggezogen.Jedenfalls ist es nun so, dass von meinem Großvater der Wunsch geäußert wurde, die sterblichen Überreste meiner Oma endlich “nach Hause” zu holen, auch weil er neben ihr bestattet werden möchte, sollte irgendwann die Zeit gekommen sein.
Wären die geschilderten Gründe aus Ihrer Sicht ausreichend für die Genehmigung der Umbettung der Urne an den Heimatort? Bzw. besteht eine Aussicht auf Erfolg für einen so lautenden Antrag bei der Verwaltung? Immerhin muss nur die Urne versetzt werden, und das Grab liefe ohnehin in wenigen Jahren aus (Laufzeit bis 2018, wenn ich mich richtig erinnere).
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen
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Schon einmal vielen herzlichen Dank und liebe Grüße
Bei den meisten Friedhofsverwaltungen werden Urnen mit Särgen gleichgesetzt. Es spielt häufig in Hinblick auf die Störung der Totenruhe keine Rolle, ob es sich um eine Erd- oder Feuerbestattung handelte.
Es ist aber von Verwaltung zu Verwaltung unterschiedlich, wie groß die Bereitschaft dazu ist, einer Umbettung zuzustimmen.
Vielleicht haben Sie Glück und die Verwaltung am betreffenden Ort ist weniger dogmatisch. Dann ist natürlich der Umbettung einer Urne leichter zuzustimmen und diese auch leichter durchführbar.
Daher mein Rat: Sprechen Sie am besten mit der zuständigen Friedhofsverwaltung. Wenn von dort eine klare Absage kommt, kann man noch einen schriftlichen Antrag stellen und diesen entsprechend begründen (Grabpflege vor Ort nicht mehr möglich/zumutbar usw.).
Ansonsten gibt es immer noch den kleinen Ausweg. Hierbei benötigt man ein Grab auf dem Friedhof am jetzigen Wohnort. Dort läßt man auf dem Grabstein die Lebensdaten der Verstorbenen und den Namen ergänzen. Vom „alten“ Friedhof entnimmt man nun etwas Graberde und gibt diese in ein Loch im neuen Grab. So ist quasi die geweihte Graberde umgezogen und man hat wieder einen neuen Bezugspunkt.
Ich habe das schon persönlich durchgeführt und sowohl aus der Entnahme der Graberde, wie auch aus der Beigabe derselben ins neue Grab jeweils eine kleine Zeremonie gemacht, die sehr gut von der Familie akzeptiert wurde und als schöne Erinnerung in den Köpfen und Herzen geblieben ist.
Friedhof und Trauer haben viel mit Symbolik zu tun, so kann also auch diese symbolische Umbettung eine vollauf befriedigende Wirkung haben.