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Channel: Bestatterweblog Peter Wilhelm
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Besteht Nachfrage nach einem Bestattungsinstitut das auf Kinder spezialisiert ist?

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Ich wende mich mit einer Frage an euch, weil ich die wo anders im Netz gelesen und keine gute Antwort dazu gefunden habe. Ich bin 21 Jahre alt gelernte Bäckerin und möchte ein Bestattungsinstitut aufmachen. Ein Ladenlokal bei uns in der Straße steht leer.
Nun gibt es Bestatter für Tiere und für Schwule und son Quatsch. Warum nicht auch einen für Kinder und Jugendliche? Das müsste doch eine echte Martklücke sein.
Was benötige ich an Kapital und welche Gerätschaften und Vorraussetzungen muss ich im Laden haben?
Einen Leichenwagen brauche ich ja nicht, Kinder sind ja nicht so gross, die gehen auch im Kombi-PKW.
Kurze Antwort mit Kalkulation für die Handwerkskammer und Ertragsrechnung mit Rentabilität bitte an meine Mailaddy.
Paypal klick ich demnächst mal fürn Euro.

Glücklicherweise sterben vornehmlich alte Menschen.

Der Anteil von Kindern und Jugendlichen an der Gesamtsterbezahl ist zu gering, als daß sich außerhalb von Großstädten ein solch spezialisiertes Unternehmen rechnen würde.
Du kannst Kinder hinsichtlich der Sterbezahl nicht mit Tieren oder homosexuellen Menschen vergleichen.

Es ist das Privileg der Jugend, zu glauben, weitere 70 Jahre seien eine Ewigkeit.

Peter Wilhelm

Es gibt in Deutschland geschätzt 12,3 Millionen Katzen und 7,4 Millionen Hunde. Wenn davon im Jahr nur 1% verstirbt, sind das 123.000 Katzen und 74.000 Hunde, die irgendwie beseitigt werden müssen. Das ist das große Potential für die Tierbestatter.
Sie decken aber, wie auch die auf Homosexuelle spezialisierten Bestatter, die gesamte Lebensspanne ab und bestatten alte wie junge „Verstorbene“.

Sich nur auf die Kinder und Jugendliche zu spezialisieren, grenzt den Kundenkreis zu stark ein.

Dieses Problem haben schon die Bestatter, die nur oder vorwiegend eine homosexuelle Kundschaft haben. Ihr Geschäftsmodell trägt sich auch nur in Ballungsgebieten.

An Räumlichkeiten benötigt man mindestens ein Büro, eine Beratungsecke, einen Ausstellungsraum für Urnen und ggf. Särge, sowie eine Werkstatt.
Unter Werkstatt verstehe ich zumindest mal einen Raum zur Lagerung der notwendigen Utensilien und zur vorübergehenden Aufbewahrung von Verstorbenen.

Dazu kann man nicht jedes Ladenlokal einfach hernehmen. Erkundige Dich vorher bei den zuständigen Behörden.

Ein Bestattungsfahrzeug wird man sicherlich benötigen, denn fast ausnahmslos ist der Transport von Verstorbenen nur mit einem Bestattungswagen zulässig.

Im Übrigen ist zu beachten, daß viele Landesbestattungsgesetze verbieten, daß Personen, die mit der Leichenversorgung befaßt sind, gleichzeitig auch gewerblich mit der Herstellung und dem Verkauf von Lebensmitteln zu tun haben dürfen.
Das nur für den Fall, daß Du Deinen Bäckerberuf in irgendeiner Weise weiter ausüben möchtest.

Eine Rentabilitätsrechnung für einen Gründungskostenzuschuß und die Gründungsberatung bei der Kammer erstellt Dir sicherlich ein örtlicher Fachmann, dem Du dann den avisierten Euro anbieten darfst.

Bestatter, die auf Tiere spezialisiert sind, erledigen eine wichtige Arbeit. Vielen Menschen ist ihr tierischer Begleiter so ans Herz gewachsen, daß sie ihn nach dessen Tod nicht in den Mühlen einer Tierkörperverwertungsanlage wissen wollen. Haustiere erfüllen eine wichtige Aufgabe und sind für viele Menschen mehr als nur ein Tier, das einfach da ist, sondern Lebensbegleiter, Gefährte und Liebling. Da kann man schon verstehen, daß diese Leute, ihre Lieblinge nach deren Tod gut behandelt wissen wollen.

Bestattungsinstitute, die eine homosexuelle Kundschaft ansprechen, zeichnen sich für gewöhnlich durch eine überaus einfühlsame Arbeit aus. Die von diesen Unternehmen gestalteten Trauerfeiern sind ganz überwiegend sehr geschmackvoll und individuell gestaltet. Normalerweise sollte das jeder Bestatter leisten können, und die meisten tun das auch, aber es gibt völlig normalerweise auch homosexuelle Bestatter, die in besonderer Weise auf eine homosexuelle Kundschaft eingehen wollen und können.


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