Quantcast
Channel: Bestatterweblog Peter Wilhelm
Viewing all 5618 articles
Browse latest View live

In Duisburg gibt es jetzt Bio-Urnen

$
0
0

Im Krematorium Meißen macht man um die von vielen als hässlich erachteten grauschwarzen Aschenkapseln aus Blech nun blaue Schrumpffolie. Das sieht aus wie lackiert und ermöglicht die Verwendung der Aschenkapsel auch ohne teure Überurne.

In Duisburg geht man einen anderen Weg und bietet zwar auf Wunsch immer auch noch die Blechkapsel an, setzt in erster Linie jedoch auf Bio-Urnen.
Dazu teilt das Krematorium Duisburg mit:

Wie Sie sicherlich wissen, wurde unser Krematorium im Jahre 2005 als erstes kommunales Krematorium als zertifizierter Betrieb ausgezeichnet. Seitdem haben wir stetig Verbesserungen in unserem Hause vorgenommen und haben nun zur weiteren Steigerung unseres Qualitäts- und Umweltmanagement beschlossen, dass wir ab sofort die Asche der bei uns eingeäscherten Verstorbenen in ökologisch abbaubare BioUrnen füllen. Wir glauben, dass wir damit einen Beitrag zur Schonung unserer Umwelt leisten.
Selbstverständlich können wir, wenn es gewünscht wird, die Asche auch wie bisher in Weißblechurnen einfüllen.
Wir hoffen, dass auch Sie diese umweltbewusste Verbesserung begrüßen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Wirtschaftsbetriebe Duisburg


Grab abgelaufen, was nun?

$
0
0
Hallo Tom!
Ich hab folgendes Problem
Die Grabstätte meiner Grossmutter und meiner Urgrosseltern läuft zum 02.04.11 ab. Vom Amt bekamen wir die Möglichkeit sie nachzukaufen oder sie selbst zu beseitigen. Soll heissen alle Pflanzen die Einfassung und den Stein zu entfernen sowie die Fundamente auszugraben ... An wen könnte ich mich wenden und weisst Du welche Kosten dabei entstehen können ... lg Petra ...

Entweder macht Ihr das tatsächlich selbst, was manchmal schwierig ist, weil das Fundament des Grabsteines sehr tief reichen kann und man natürlich den Stein und die Umrandung irgendwie transportieren und entsorgen muß.
Man kann aber auch einen Friedhofsgärtner damit beauftragen und ggfs. noch einen Steinmetz.

So etwas kostet etwa 600 Euro, das ist aber stark regional unterschiedlich.

Früher haben manche Steinmetze das komplette Abräumen übernommen, wenn sie dafür den Stein und die Umrandung bekommen haben. Heute macht das kaum noch einer. Fragen kostet aber nichts.

Das Haus des grauen Grauens

$
0
0

Das Georg-Flöter-Haus ist eines der hässlichsten Altersheime, die ich jemals gesehen habe. Es handelt sich bei dem Bau um das ehemalige Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik Walter F. Baggermann & Söhne GmbH & Co. KG und so sieht es von außen und vor allem von innen auch aus.
Eine schmucklose Fassade mit gleichförmigen quadratischen Fenstern, der Haupteingang direkt an der Kastanienstraße, einer viel befahrenen Hauptverkehrsstraße, und im Inneren nichts als lange, schmale, schier endlose Gänge mit einer im Viermeterabstand aufgereihten Folge von Türen und das auf sechs Etagen.
In beinahe jedem dieser recht kleinen Zimmer sind zwei Bewohner untergebracht, nur die etwas Betuchteren haben ein Zimmer für sich ganz alleine und konnten einige wenige Möbelstücke von zu Hause mitbringen.

Zu Hause? Zu Hause fühlt sich im Georg-Flöter-Haus niemand, zumindest habe ich diesen Eindruck gewonnen, denn alle, mit denen ich sprach, fühlen sich dort wie im Wartesaal des Todes. Schmucklos, abstoßend und unherzlich präsentiert sich das Haus und die wenigen Dinge, die man mit viel Phantasie dem Bereich Dekoration und Wohnambiente zuordnen könnte, erschöpfen sich in jeweils einer jämmerlich dürren Yuccapalme pro Etage und einem doch eher ungepflegten großen Aquarium in der kleinen Eingangshalle.

Dort sitzt, wie einst der Pförtner der Maschinenbauverwaltung, die immer gleiche Schwester Agnes hinter dickem Glas und röhrt die Besucher durch ein zellophanvergittertes Sprechloch an: "Zum wem?"

"Zu Frau Vogelsberger, bitte."

"Vogelsberger Anna, 23.1.1923 oder Vogelsberger, Käthchen, 1.12.1919?"

"Zu Tante Kätchen."

"Aufzug links, dritter Stock, Zimmer 325."

Ratschpeng und schon ist die kleine Glasluke wieder zu. Kein Lächeln, kein Gruß, kein Bitteschön, kein Dankeschön, einfach nur Ratschpeng.

So ähnlich wie den Angehörigen von Tante Kätchen, geht es jedem Besucher im Georg-Flöter-Heim und jedesmal, wenn ich dort hin muß, etwa um mit einem Bewohner oder einer Bewohnerin über eine Bestattungsvorsorge zu sprechen, geht es auch mir so. Obwohl - das kommt nicht ganz so oft vor, wie in manchen anderen Heimen, denn es muß schon ein ganz neuer Bewohner sein, der noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, damit er sich für unser Institut entscheidet. Im Georg-Flöter-Heim sieht es die Verwaltung am liebsten, wenn alle Bewohner eine Vorsorge bei der Pietät Eichenlaub abschließen. "Die machen das immer für uns", sagt die Heimleiterin und zeigt nicht ohne Stolz auf drei winzige Flachbildfernseher, die in der kargen ehemaligen Verwaltungskantine direkt nebeneinander von der Decke hängen und alle in großer Lautstärke ein jeweils anderes Programm zeigen. "Die sind vom Herrn Scherer von der Eichenlaub, die hat der uns geschenkt."

Ich schaue sie ebenso vielsagend, wie verständnislos an, denn ich kann es nicht begreifen, daß sie das so freimütig und offen erzählt. Letzt Endes ist das Bestechung, die Pietät Eichenlaub verschenkt drei Fernseher für zusammen vielleicht 1000 Euro und bekommt dafür im Jahr 50 bis 100 Bestattungen auf dem Silbertablett serviert.

Nein, so sei das ja nicht, schließlich seien die Fernseher nicht für sie persönlich gewesen, sondern als Spende für die alten Menschen abgegeben worden und dafür hätte die Pietät Eichenlaub sogar eine Spendenquittung von der als gemeinnützig anerkannten Georg-Flöter-Gedächtnis-Stiftung e.V. erhalten. "Sie sehen, das hat alles seine Richtigkeit und erst letztens haben wir für jeden Bewohner einen wunderbaren Schlüsselanhänger mit dem Eichenlaub-Symbol und einem Einkaufswagenchip bekommen."

Tolles Geschenk für alte, gebrechliche Leute, die ganz überwiegend das Heim nicht mehr verlassen können und sowieso kein Geld zum Einkaufen haben...

"Wir haben im Keller ständig so eine Abholwanne von der Pietät Eichenlaub stehen, da tun wir dann die Toten rein, wenn der Arzt da war, der kommt immer um 17 Uhr, und irgendwann wenn's dunkel ist, kommen die und holen die Leichen da ab. Wir haben mit denen keine Arbeit, keinen Ärger und die machen das schon seit Jahren für uns."

Ich muß gar nicht fragen, was mit den anderen Toten ist, wenn die 'Wanne' unten im Keller gerade mal belegt ist, eine Kühlung oder einen extra Raum für Verstorbene hat das Georg-Flöter-Heim nämlich nicht.
Die bleiben einfach auf dem Zimmer liegen, das war schon immer so in diesem Heim und die Bewohner kennen das schon.
Wenn vor einem Zimmer ein Stuhl steht, auf dem ein alter Mensch sitzt, der mit glanzlosem Blick stur die Wand gegenüber anschaut, dann ist es warm in den Zimmern und in dem Zimmer, vor dem er sitzt, liegt sein Zimmergenosse oder seine Zimmergenossin und gammelt, seit Stunden in Todesstarre verharrend, vor sich hin.
"Gut, daß Ihr kommt, die Frau Kohlsupp müffelt schon", sagte einmal eine alte Dame, von der ich weiß, daß sie ihr ganzes langes Berufsleben lang Kindern das Lesen und Schreiben beigebracht hatte.
-
Es ist draußen schon dunkel, endlich dunkel genug, daß wir ins Georg-Flöter-Heim fahren können, denn dort darf man ja nur dann Verstorbene abholen, wenn's keiner sieht. Manni ist noch in der Firma und hat Särge gekloppt, wie wir das nennen, wenn die roh aus der Fabrik angekommenen Särge innen mit der vorgeschriebenen Schichtung und Bespannung versehen und die Griffe und Sargfüße angebracht werden.
Ich bestelle keinen Extrafahrer, den ich bezahlen müßte, sondern beschließe, mit Manni zu fahren. So fahre ich mit dem Aufzug zu Manni runter und wir beladen den Bestattungswagen mit einer Abholtrage, kontrollieren noch einmal den silbernen Bestatterkoffer und fahren zusammen zum Heim des grauen Grauens.
Unterwegs schimpfen wir uns gegenseitig was über dieses Heim vor und jeder von uns kennt eine besondere Geschichte von dort. Manni erzählt, er sei einmal mit einem Fahrer dort gewesen um im Zimmer 215, die Nummer würde er niemals vergessen, einen 89-jährigen Mann abzuholen. Wie so oft hatte sich der Mitbewohner mit einem Stuhl auf den Gang gesetzt und als Manni den ansprach, ob das das Zimmer von Herrn Wolpert sei, ist der Alte tot vom Stuhl auf den Gang gefallen.
Hinterher habe es dann geheißen, der sei erst Minuten vorher gestorben, doch Manni schwört, bei dem hätte die Leichenstarre schon längst eingesetzt gehabt, ein untrügliches Zeichen, daß der Verstorbene über viele Stunden tot auf dem Stuhl gesessen haben musste, ohne daß es jemand bemerkt hatte.
Das könne gar nicht sein, hieß es damals von den Pflegerinnen, auf dem Karteiblatt seien regelmäßig die Kennziffern für die einzelnen Pflegedienstleistungen eingetragen worden.

Ich kenne eine andere Geschichte. Mit einem anderen Fahrer hatten wir aus einem Zimmer die verstorbene Frau Sattler abgeholt, ein kleines, schmales Mütterchen im oberschlesischen dunklen Kleid mit den kleinen weißen Blümchen. Pflegerin Renate Grobklotz, die trotz ihres Namens zu den wirklich netten Leuten im Georg-Flöter-Heim gehört, war uns noch hinterher gelaufen und hatte uns eine LIDL-Tüte mit den persönlichen Habseligkeiten der Verstorbenen mitgegeben. "Da ist noch frische Unterwäsche, der Rosenkranz und das Gebiss der alten Frau drin."

In unserem Vorbereitungsraum hatten wir Frau Sattler dann zurecht gemacht und ihr unter anderem das schlecht sitzende Gebiss wieder eingesetzt. Diese Zähne mussten ihr zu wesentlich besseren Zeiten mal gepasst haben, jedenfalls bekam unser Prosektur-Mitarbeiter und Werkstattleiter Herr Huber die Zähne nur mit einem speziellen Kleber fest, den man u.a. auch für die Lippen nehmen kann. "Nur mit dem Kleber ist es gegangen, das war vielleicht eine schwere Geburt, aber jetzt sieht sie schön aus", lautete hinterher sein Rapport und kaum war der Kleber unlösbar getrocknet, ging das Telefon und ein total wütender Mann beschimpfte uns, weil wir angeblich die falschen Zähne mitgenommen hätten. Die, die wir mitgenommen hätten, gehören nämlich seiner Mutter, Frau Schlotzki, und die könne mit den Zähnen von der toten Frau Sattler nicht kauen...

Ich weiß jetzt nicht, was das Georg-Flöter-Heim damals gemacht hat, um Frau Schlotzki wieder zu Zähnen zu verhelfen. Jedenfalls konnten wir ihr die, die bei Sattler im Mund an den Kiefer geklebt waren, nicht mehr geben. Manni meint, die hätten Frau Schlotzki so lange irgendwelche Zähne aus dem Fundus gegeben, bis passende dabei gewesen seien; ich hingegen tendiere mehr zu der Theorie, daß die alte Schlotzki von dem Tag an nur noch Suppe bekommen hatte.

Heute ist die Wanne im Keller von einem dicken Mann belegt, das kann nicht unser Kandidat sein, denn wir sollen eine knapp neunzig Jahre alt gewordene Frau abholen. Also geht's hoch in die Halle, wo Schwester Agnes, ohne hochzuschauen, kurz das runde Glastürchen hinter dem vergilbten Zellophan aufmacht und "Zimmer Dreielf!" brüllt. Ratschpeng.

Mit dem Aufzug geht es hoch, 311 liegt gleich gegenüber vom Aufzug. Wir öffnen vorsichtig die Tür, es ist ein Zweibettzimmer, es ist düster. Ein Zimmer wie viele in diesem Heim. Im Schein von Mannis Taschenlampe sehen wir an der Wand über jedem Bett jeweils ein Foto von einem jungen Soldaten in Wehrmachtsuniform, untrügliches Zeichen für mehr als 60-jährige Witwenschaft der Zimmerbewohnerinnen...

Manni läßt den Lichtkegel über die Betten wandern, in jedem liegt eine regungslose Gestalt, weiße Bettdecken. Wir schauen uns fragend an, da kommt auf einmal unter der Bettdecke des linken Betts eine alte, magere, knochige Hand hervor und zeigt mit ausgestrecktem Zeigefinder auf das andere Bett und aus den Tiefen des Kopfkissens sagt eine hohe Altfrauenstimme: "Die da! Ich nicht!"

Wir müssen ein Grinsen unterdrücken, schalten die Deckenbeleuchtung ein und tun schnell unsere Arbeit und nicht ein einziges Mal rührt sich die noch lebende Frau oder schaut zu uns herüber.

Auf der Rückfahrt macht Manni die Situation nach. Er lässt den Unterkiefer schlaff herunterhängen und sagt mit ton- und kraftloser Stimme bei ausgestrecktem Zeigefinger: "Die da! Ich nicht!"
Wir lachen...
Was soll man auch sonst tun.

Forchheim 2011

$
0
0

Gastwirt Konni Scheller meldet, daß seine Fremdenzimmer ausgebucht sind.
Eine Alternative ist das nahe gelegene Hotel "Schweizergrom".

Das Ding heißt "Schweizergrom" und nicht "Schweizergrab", wie mir ein Paar schrieb, das auch schon dort gebucht hat. Und noch was:
Mir ist bewußt, daß das Thema Forchheim diejenigen langweilt, die sowieso nicht da hin kommen wollen oder können. Aber deshalb schreibe ich jetzt immer "Forchheim" in die Überschriften, dann kann man diese Artikel ja überspringen.

Diejenigen, die teilnehmen wollen und können, die freuen sich nämlich schon riesig auf diese wunderbare Gelegenheit zum Kennenlernen und zum Gedankenaustausch.

Manche meinen, es sei ja noch so früh im Jahr und der Termin komme doch erst im September.
Aber es ist jetzt fast schon März und je rechtzeitiger man die Sache angeht, umso besser kann man doch planen und vorbereiten, finde ich.

Außerdem gibt es dieses Jahr doch einiges zu feiern. Das Bestatterweblog geht in das fünfte Jahr, es wird nach "Gestatten, Bestatter! Geschichten die das Sterben schrieb" und der überarbeiteten Neuauflage "Gestatten, Bestatter! Bei uns liegen Sie richtig" nun das dritte Buch zum Bestatterweblog herauskommen, das ich -obwohl es vermutlich schon vorher in den Handel kommt- in Forchheim vorstellen werde. Außerdem werden wir vermutlich bis dahin den 6.000 Artikel im Blog feiern können und eventuell sogar den 100.000 Kommentar.

Nur zum Treffen in Forchheim (und für die Daheimgebliebenen auch per Mail) wird auch das Hörbuch zum Blog mit dem Titel "Warum tote Italiener keinen Zwiebelkuchen essen" exklusiv in einer limitierten Sonderauflage erscheinen.

Und bis September fällt uns bestimmt noch viel mehr ein, das wir feiern können.

Ich freu' mich schon!

Flattr, schauen wir mal -III-

$
0
0

Die aktuellen "flattr"-zahlen sind da.

Unten führe ich die Liste einfach fort (aktuelle Zahlen kursiv).

Flattr earnings 2011-02-10 €28.94
Flattr earnings 2011-01-08 €34.48
Flattr earnings 2010-12-10 €26.88
Flattr earnings 2010-11-10 €34.98
Flattr earnings 2010-10-10 €64.21
Flattr earnings 2010-09-10 €39.15
Flattr earnings 2010-08-10 €0.00
Flattr earnings 2010-07-10 €0.00
Flattr earnings 2010-07-10 €0.36
Flattr earnings 2010-06-10 €2.84

Zurücktreten bitte!

$
0
0

Herr Buselmann war Eisenbahner. Nicht im wirklichen Beruf, nein, da war er Arbeiter in der Müllverbrennungsanlage, aber in seiner Freizeit schlüpfte er gerne in eine alte blaue Bahnuniform, setzte sich eine rote Schirmmütze auf und pfiff auf seiner Trillerpfeife wunderschönen Märklin-Zügen auf seinem Dachboden zur Abfahrt.

Frau Buselmann fand das ganz gut so und kommentiert das Hobby ihres vor vier Tagen verstorbenen Mannes mit den Worten: "Stellen Sie sich vor, das wäre umgekehrt gewesen, er wäre also in Wirklichkeit bei der Bahn gewesen und hätte in seiner Freizeit ständig auf dem Dachboden Müll verbrannt!" So gesehen hat sie natürlich vollkommen Recht!

Ob es denn wohl möglich sei, daß wir ihrem August, der nur Gustl genannt wurde, seine erst kürzlich angeschaffte neue Lieblingslok mit in den Sarg legen könnten, wollte Frau Buselmann wissen und sie war sehr erleichtert, als ich ihr sagte, daß das überhaupt kein Problem sei.
Die Aufbahrung sollte bei uns im Hause stattfinden, der Sarg würde dann geschlossen und zum Friedhof gebracht werden, sodaß der quallenartige Friedhofswärter die Lok gar nicht zu Gesicht bekommen würde. Und wenn dann in 30 oder 40 Jahren irgendwann mal einer beim Ausschachten des Grabes auf die Reste der Lok stoßen würde, wen will man dann noch zur Rechenschaft ziehen?

Für ihren Gustl wählte Frau Buselmann einen großen Eichensarg mit schöner Deckelschnitzung, ein hellgraues Totenhemd und eine dazu passende Decke mit Kissen aus grauer Atlasseide.
Ob sie am nächsten Tag kommen könne, um ihrem Gustl die Lok zu bringen und ihn noch einmal anzuschauen? Ja klar!

Am Nachmittag rief mich dann der Sohn des Ehepaares Buselmann an und hatte noch ein paar Fragen zum Blumenschmuck. Während ich mit ihm telefonierte, hatte ich so eine Idee...

Der nächste Tag kam und pünktlich um 9 Uhr, wenn wir das Haus für Besucher öffnen, hatte unser Technik-Leiter Manni Herrn Buselmann in seinem Sarg in den Aufbahrungsraum Nummer 3 geschoben.
Gegen 11 Uhr kam ein junges Mädchen von der Gärtnerei und brachte noch ein paar Blumen für die Dekoration von Sarg und Aufbahrungsraum. Alles sah sehr schön aus und ich schaltete nach meinem Kontrollbesuch bei Herrn Buselmann die Kühlung aus, denn wenn die Familie kommt, muß es ja nicht bitterkalt sein.

So etwa um 14 Uhr kamen dann die Buselmanns. Vorne weg eine etwas schnippische Schwiegertochter, die uns merken ließ, daß sie uns für untergeordnetes Pack hält, der wir aber gerade deswegen mit besonders ausgesuchter Höflichkeit begegneten, hinter ihr der Sohn der Buselmeiers, also ihr Mann, und an dessen Arm die Witwe, die sich ganz nach alter Tradition von den Schuhen,über die Strümpfe bis hin zur kompletten Oberbekleidung in Schwarz gekleidet hatte.
Büroangestellte Antonia und Auszubildende Nadine standen am Eingang des Bereiches, wo es zu den Aufbahrungsräumen geht, Spalier und Manni wartete an der geöffneten Tür von Raum Nummer 3.
Kurz vor der Tür hielten die drei Buselmanns kurz inne, Frau Buselmann seufzte und sagte: "Na, dann woll'n, wir mal" und ging als Erste in den Raum zu ihrem Mann. Dann erst folgten Sohn und Schwiegertochter.

"Ach nee, was schöööön!" hörten wir Frau Buselmann rufen und da wußten wir, daß wir wieder alles richtig gemacht hatten und zogen uns diskret zurück.

Der junge Herr Buselmann drückte Manni beim Weggehen 20 Euro in die Hand und wischte sich dann nochmals die Tränen aus den Augen. "Sie haben das alles ganz wunderbar gemacht, vielen Dank."

Manni und ich gingen dann in Raum Nummer 3, um den Deckel zu schließen und die Schrauben einzudrehen, damit Manni den Sarg zum Friedhof bringen konnte.
Als wir den Raum betraten, warf ich noch mal einen Blick auf den Verstorbenen, wie er da lag, in seiner blauen Eisenbahneruniform, die rote Mütze auf der Brust, die Trillerpfeife an einer Schnur um den Hals und mit der Märklin-Lok in der linken und seiner kleinen Abfahrtskelle in der rechten Hand.

Manni drückte den Knopf für das Rolltor hinten an Raum 3 und schob den Sarg raus. Ich sagte: "Abfahrt frei für Herrn Buselmann."

Wozu braucht man schon einen Steinmetz?

$
0
0

Ja, wozu braucht man schon einen Steinmetz, wenn es darum geht, den Namen eines weiteren Verstorbenen auf einem Grabstein anzubringen, wenn es der etwas geübte Heimwerker auch mit einem Schild vom Schlüsseldienst selbst machen kann:

Eingesandt von Thomas

Nachforderung des Bestatters. Über den Tisch gezogen?

$
0
0
Meine kürzlich verstorbene Tante hatte mir seit 5 Jahren erzählt, daß sie ihre Beerdigung (Kremierung, mit anonymem Rasengrab und Sammelbestattung in der Nähe des Krematoriums, also kein Rücktransport der Urne zum Friedhof des Wohnorts, keine Feier) bereits vollständig bezahlt habe.
Sie habe sich die preiswerteste Möglichkeit überhaupt ausgesucht, unter 1000€).

Nun heißt es aber, der Bestatter wolle weiteres Geld (ca. 1500 Euro) von unserer Familie (es wird alles von einer anderen Tante abgewickelt). Der Bestatter ist ein Bekannter dieses Familienteils und ich habe nun Hemmungen, ihn anzurufen und deswegen zu befragen.
Deshalb möchte ich von Dir wissen, ob ich jetzt über den Tisch gezogen werde.
Ist nun der damals gezahlte Betrag ausreichend für eine Einfachst-Bestattung, was kostet so eine Bestattung (s.o.) und wie geht man jetzt vor?


Du musst den Bestatter anrufen.
Es gilt folgenden Sachverhalt zu klären:

Welche Leistungen hat die verstorbene Tante zu welchen Preisen gebucht und was wurde davon bezahlt?

Welche Leistungen hat die noch lebende Tante, die sich um die Bestattung kümmert, evtl. zusätzlich beauftragt und was kosten diese?

Worauf stützt der Bestatter seine Nachforderungen?
Was ist in der von ihm erstellten Kostenaufstellung damals anders als in der heutigen Abrechnung?

Solange diese Fragen offen sind, kann man nur mutmaßen.

Es kann, das erkennst Du aus den Fragen, die ich Dir hier genannt habe, durchaus sein, daß inzwischen einfach einige Leistungen hinzugekommen sind. Das kann natürlich zu einer Verteuerung führen.

Durchaus möglich wäre es aber auch, daß in den letzten Jahren die kommunalen Gebühren eklatant gestiegen sind und mit dem Betrag, den die verstorbene Tante vorausbezahlt hat, nicht mehr abgedeckt sind.
Hierbei müßte sich der Bestatter zusätzlich die Frage gefallen lassen, warum er diesen Betrag bei der jetzt verstorbenen Tante nicht zu Lebzeiten nachgefordert hat, das wäre nämlich das übliche Verfahren.
Aber Obacht! Allein aus dieser letzten Frage ergibt sich noch kein Hinweis darauf, daß der Bestatter schlampig oder in betrügerischer Absicht handelt. Ich kenne Fälle, da haben alte Leute alles vorausbezahlt und als dann eine Nachforderung wegen amtlicher Kostensteigerung an sie herangetragen wurde, haben sie rundheraus alle Zahlungen verweigert: "Ich hab' schon genug bezahlt, die Erben können ruhig auch noch was bezahlen."

Es wäre auch möglich, daß der Bestatter inzwischen seine Preise erhöht hat. Aber hier wären 1.500 Euro sehr deftig und die obige Frage, warum er sich deswegen nicht schon zu Lebzeiten an die Tante gewandt hat, müsste umso deutlicher gestellt werden.

Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, daß der Bestatter ein schwarzes Schaf der Branche ist und nun noch einmal kräftig abkassieren will, obwohl er eigentlich schon seinen Reibach gemacht hat.
Ob das aber so ist, kann man nur herausfinden, indem man die damaligen Vorsorgeunterlagen, der heutigen Abrechnung gegenüberstellt.

Im Zweifelsfall scannt bitte die Unterlagen ein sendet sie mir per Mail, ich werfe gerne einen Blick darauf.

Übrigens: Ob der Bestatter ein Bekannter der Familie ist, spielt hier keine Rolle. Es geht um eine doch ganz bedeutende Summe und da wird man, auch unter Betschwestern, ja mal fragen dürfen.

In der Originalmail war nicht so ganz klar, wieviel die Tante wirklich vorausbezahlt hatte. Es können 1000 Euro gewesen sein. Deshalb kann es durchaus noch die Möglichkeit geben, daß sie zwar ALLES anbezahlen wollte, aber in Wirklichkeit nur einen kleinen Teil bezahlt hat. Hier müsste man Kontoauszüge der Tante suchen und Belege des Bestatters verlangen.

Wieviel eine Einfachstbestattung in dieser Gegend kostet, kann ich nicht sagen, da -wieder einmal- die Gegend nicht genannt wurde.


Radio Galaxy verlost eine Bestattung - Droht das Verbot?

$
0
0

Schon am 24.1.2011 berichtete ich über den Radiosender "Galaxy", der an seine vorwiegend jugendliche Hörer eine Bestattung verlost.

Einer dpa-Meldung ist zu entnehmen, daß der Bundesverband Deutscher Bestatter nun das Landgericht Aschaffenburg bemüht hat, das nun in einem "Schnellverfahren" entscheiden soll, ob diese Kampagne verboten wird.

Der Sender hatte seine Hörer aufgefordert, ihre "letzten Worte" zu fomulieren. Als Gewinn hat man eine Sterbegeldversicherung ausgelobt (und nicht wie dpa meldet eine "Sterbeversicherung", denn gegen das Sterben kann man sich nicht versichern. Es ist auch nicht, wie in einem Blog zu lesen war, eine "Serbenversicherung", denn auch gegen Serben gibt es keine solche Versicherung.).

Interview mit dem mdr

$
0
0

Ach so, im Fernsehbeitrag von letzter Woche war ja nur ein kleiner Teil des gesamten Interviews mit mir zu sehen. Wer das ganze Interview sehen möchte, der kann mal hier klicken und kann sich dann etwas über sieben Minuten davon "reinziehen".

Helmut Ringelmann verstorben

Berufswahl

Radio Galaxy verlost eine Bestattung - Mehr Fakten

$
0
0

Hier unter diesem Link gibt es noch ein paar weitere Informationen zu der Bestattungsverlosung.

LINK

Franzose soll seine tote Frau auf Grill verbrannt haben

$
0
0

Im französischen Rennes muss sich derzeit ein Mann vor Gericht verantworten, der zugegeben hat, seine Frau im Streit getötet und ihre Leiche auf einem Grill verbrannt zu haben.

Quelle

Geh sterben, Du homosexueller Päderast!


Graaaaaaatzwadong

$
0
0

Notiz an mich selbst: Keine vollen Zigarettenschachteln in den Abfallzerkleinerer in der Küchenspüle fallen lassen!

Feddisch!

$
0
0

So Leute!
Heute endlich habe ich das Manuskript für das neue Buch endgültig fertig gemacht.
Es waren noch zwei, drei kosmetische Änderungen notwendig, aber jetzt habe ich das Ganze abgeschlossen.

Puuuuh! Der Arbeitstitel ist "Darf ich meine Oma selbst verbrennen?" und ich bin schon ganz gespannt, welche Cover-Varianten sich der Verlag dieses Mal einfallen lässt.

Das Buch enthält wieder einiges aus dem Bestatterweblog, aber auch vieles Neues und vieles was komplett überarbeitet wurde.
Es besteht aus vier Abschnitten.
Im ersten Abschnitt geht es um kuriose Fragen an mich und die Antworten dazu. Der zweite Teil gibt skurrile Anrufe beim Bestatter wieder und der dritte Abschnitt erzählt aberwitzige Dialoge und Situationen. Im letzten Teil kommen dann wieder ein paar Geschichten um Sandy, Frau Büser und Antonia.

Insgesamt wird es ein eher humorvolles Buch, das zwar bei der Beantwortung mancher Fragen auch sachliche Informationen wiedergibt, aber im Großen und Ganzen wird es witzig, aber nicht albern.

Das nächste Buch, als das was nach der "verbrannten Oma" kommt, wird wieder eins mit z.T. rührenden und bewegenden Texten und solchen zum Schmunzeln, so wie es schon beim ersten Buch war.

Auch von einem Buch vor den Bestatterbüchern ist eine Neuauflage erschienen.
Wer mag, kann das Buch "Zum Hieressen oder zum Mitnehmen?" (Humoristische Geschichten über die Inkompatiblität von Mann und Frau, TB, 240 S., 14,80 €, zzgl. 1 Euro Versandspesen) gerne auch mit Widmung direkt über das Kontaktformular dieser Seite bestellen.

Über dieses Buch wurde geschrieben:

Wer wissen will, warum Mick Jagger bei seinen Konzerten Stelzen braucht, der MUSS dieses Buch lesen!
Es gibt darüber hinaus Auskunft auf alle Fragen, die Männer bewegen und es erklärt Frauen endlich einmal, wie so ein Mann funktioniert.

Zum Schreien komisch und doch nachdenklich nimmt der Autor alles unter die Lupe, was Männer und Frauen so bewegt. Vom ersten Kennenlernen bis hin zu alltäglichen Problemen mit den Kindern, den Schwiegereltern, den Nachbarn und vor allem seiner Frau.

Wer bislang noch keine Ehefrau und keine Schwiegereltern hat, nach der Lektüre dieses Buches wird er unbedingt auch welche haben wollen.

Familiengeschichten vom Feinsten! Wer da nicht lacht, der geht auch sonst zum Lachen in den Keller.

Wann wird denn der Bestatter gerufen?

$
0
0
Hallo Undertaker Tom,

als häufiger Leser des Bestatterweblogs hätte ich anläßlich eines neulich dort veröffentlichten Artikels folgende Fragen. Es wäre nett, wenn du sie mir vielleicht kurz beantworten könntest.

1) Ist es eigentlich üblich, daß bei Sterbefällen in einem Altenheim die Abholung der Verstorbenen sofort und manchmal "bei Nacht und Nebel" erfolgen muß? Bei Sterbefällen in einem Privathaushalt würde ich die Eile noch halbwegs verstehen, aber nicht in einem Altenheim. Soweit mir bekannt, ist auch behördlicherseits lediglich eine Abholfrist von 24-36 Stunden nach eingetretenem Tod vorgeschrieben.

Das ist natürlich von Heim zu Heim ganz verschieden. In meinem gestrigen Artikel schilderte ich die eine Seite der Medaille, eben die hässliche.
So gibt es Heime, die gar keine geeigneten Aufbewahrungsräume haben und zu denen der Bestatter so schnell wie möglich kommen muss. Dann gibt es Heime, die grundsätzlich auf einer Abendabholung bestehen, damit der "gute Ruf des Hauses" nicht durch unnötig viele Vorfahrten des Bestatters beschädigt wird.

2) Werden im Bestattungsgewerbe üblicherweise von den Hinterbliebenen Zuschläge für die Arbeit zu ungewöhnlichen Zeiten (nachts oder am Wochenende) verlangt?

Ja, das ist durchaus üblich, wenn es auch nicht immer auf der Rechnung deutlich gemacht wird.
Aus Gründen der Transparenz rate ich immer dazu, deutlich auf die Rechnung zu schreiben "Zuschlag für eine Dienstleistung außerhalb der Öffnungszeiten".
Das tun aber nicht alle Bestatter, manche rechnen einfach für die Überführung bei Nacht, am Wochenende oder an Feiertagen einen höheren Betrag ab.
Nur ganz wenige machen da keinen Unterschied.

3) Ist es überhaupt sinnvoll, bei einem nachts eingetretenen Sterbefall sofort den Bestatter anzurufen, wenn teilweise noch nicht einmal der ärztliche Totenschein vorhanden ist? Oder wann tut man das am besten? Der Bestatter sollte natürlich frühzeitig seine Einsätze einteilen können, und man sollte auch den Auftrag ohne starken Zeitdruck besprechen können. Andererseits ist es eigentlich auch ein Gebot der Rücksichtnahme, daß man jemanden nicht unnötigerweise nachts oder am Wochenende stört. Abgesehen von diesen Dingen kann man allgemeine Fragen natürlich schon länger vorher erörtern.

Ja.
Man kann den Bestatter ruhig sofort nach Eintritt des Todes der betr. Person anrufen. Dabei kann man dann sagen, daß der Arzt noch nicht da war, wann man etwa mit dessen Eintreffen rechnet und wie man sich persönlich den weiteren zeitlichen Ablauf vorstellt.
So kann sich der Bestatter entsprechend darauf einrichten und ggfs. seine Fahrer schon mal anfordern.
Wenn man absehen kann, daß sich mitten in der Nacht nichts mehr tun wird und der Arzt eventuell auch erst im Morgengrauen kommen wird, kann man natürlich aus Rücksicht auf die Nachtruhe des Bestatter-Bereitschaftsdienstes auch erst am Morgen danach anrufen.
Aber grundsätzlich gilt, daß man ruhig so früh wie möglich anrufen sollte.

Hilfe, ich werde von Jesus verfolgt!

$
0
0

Neulich war ich mal auf den Produktseiten des Tassen- und T-Shirt-Shops vom Bestatterweblog.
Da habe ich mir mal angeschaut, was die noch so an Motiven für T-Shirts haben. In der Sparte Humor habe ich einiges Nettes gesehen und mir dann noch die Sparte "Religiöse Motive" angeschaut.
Damit war dann mein Besuch im Shop beendet, ich wollt' ja nur mal gucken.

Aber die haben mir ein Cookie auf die Platte gefummelt, denn egal auf welche Seite ich gehe, ich bekomme überall nun Werbung für Jesus-T-Shirts angeboten.

Ich habe schon nach dem Cookie gesucht und es nicht gefunden.
Alle Cookies löschen mag ich nicht, denn manche erleichtern mir das Einloggen in bestimmte Seiten, weil man mich dann wiedererkennt.

Wie werde ich Jesus los?

USB-Schädel

Viewing all 5618 articles
Browse latest View live