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Channel: Bestatterweblog Peter Wilhelm
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Sargbeigaben - woher kommt diese Tradition?

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Ich habe im Web gelesen, die Mode der Sargbeigaben komme aus Südafrika, wo die Menschen sich aufgeladene Handys wünschen, damit sie bei Scheintot noch oben anrufen können. Was weißt Du über Sargbeigaben? Hier den Link http://www.pm-magazin.de/a/mit-dem-handy-den-sarg

Sarg- oder Grabbeigaben gibt es seitdem es Menschen gibt. Stets resultieren sie aus religiös geprägten Vorstellungen. Manchmal sollte lediglich der Stand des Verstorbenen durch besonders üppige Grabbeigaben dokumentiert werden, oft sind aber auch bestimmte Vorstellungen vom Jenseits und der Reise dorthin ausschlaggebend dafür, was man dem Toten mitgegeben hat. Das können Lebensmittel als Reiseproviant sein, Münzen zur Bezahlung der "Reise" und auch kompletter Hausrat für die Erstausstattung im Jenseits.
Auch heute kennt man das noch in gewisser Form. So liegt es durchaus nicht am verkaufstüchtigen Bestatter, sondern am Wunsch der Angehörigen, den anderen Leuten zu zeigen, was sie sich leisten können und was (ihnen) der Verstorbene wert war, wenn sie sich für einen besonders üppigen Sarg entscheiden.
Doch auch die religiösen Beigaben in Form von Kreuzen, Rosenkränzen, Bibeln und Gebetbüchern sind vollkommen üblich.
Mehr symbolischen Charakter haben die Beigaben wie Zigaretten, Bierflaschen, oder Gegenständen aus dem Bereich des Hobbys des Verstorbenen.
Man weiß, daß der Verstorbene damit nicht wird anfangen können und daß diese Gegenstände im Erdreich verrotten oder kaputt gehen. Aber man verbindet damit die Vorstellung, noch etwas Schönes getan zu haben und gibt der Abschiednahme dadurch eine individuelle Note.
Natürlich gibt es auch heute noch Regionen in denen die Menschen Angst vor einer voreiligen Beerdigung haben. Die immer wieder vor allem aus Südamerika eintreffenden Berichte über für tot erklärte Bewußtlose, zeigen ja, daß es mit der Leichenschau nicht überall so ernst genommen wird, wie bei uns und daß diese Angst manchenorts auch durchaus berechtigt zu sein scheint.
Ob einem da aber ein Handy, das vielleicht nach 48 Stunden den Batteriegeist aufgibt, wirklich weiterhelfen kann, bleibt offen. Jedenfalls ist mir kein einziger Fall bekannt, in dem ein "Toter" noch einmal aus seinem Grab angerufen hätte.
Handys, Notebooks, Spielekonsolen usw. gehören aber mit zu den heutzutage am häufigsten gewünschten Grabbeigaben. Leider müssen größere Gegenstände oft aus Umweltschutzgründen abgelehnt werden und die Angehörigen beschränken sich dann auf symbolischen Ersatz. Statt der Spielekonsole gibt es dann eben die Hülle vom Lieblingsspiel und statt eines Laptops eben nur die Maus.
Manchmal haben die Angehörigen auch das Bedürfnis, ihre eigene Trauer und Hilflosigkeit, so wie das Nichtwissen um das, was nach dem Tode kommt, durch die Beigabe von Sachen zu mildern, von denen sie denken, daß sie dem Verstorbenen Freude machen könnten.
Oft sagen die Leute auch, daß sie zwar wissen, daß er damit nichts mehr machen kann, äußern sich dann aber dahingehend, daß man ja nie wissen kann, ob da nicht doch noch was kommt.

Wenn also irgendjemand mal irgendwo einen Schleimwurm mit Handy sieht, dann ist das eine Reinkarnation, die ihre damalige Sargbeigabe tatsächlich gerettet hat.


LiveWire-Podcast stellt das Bestatterweblog vor.

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Schon im April vergangenen Jahres hat der "Livewire-Podcast" das Bestatterweblog vorgestellt.
Ich habe davon gar nichts gewußt und nur durch Zufall davon erfahren.
Aber jetzt wissen wir es ja und können uns den Podcast unter dieser Adresse bei iTunes anhören.

Einen anderen Weg, etwa per Download, habe ich nicht gefunden, die in iTunes verknüpfte URL führt auf eine Malware-Seite.

Die EAGLES kommen und Du kannst dabei sein!

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Die Eagles kommen am 19.06.2011 nach Wiesbaden.
Ein Bestatterweblog-Leser hat für das Open-Air-Konzert zwei Karten gekauft und kann nun leider nicht hin.
Statt die Dinger nun bei Ebei zu verticken, hat er sie mir zum Versteigern unter den Lesern angeboten.

Hier ein LINK ZUM VERANSTALTUNGSKALENDER mit allen Infos.

Zu versteigern ist das Folgende:
2 Karten für das Open-Air-Konzert der Eagles am 19.6.2011 in Wiesbaden. Kategorie 4, Normalpreis 109,50 Euro plus Gebühren. (Sitzplätze)
Es dreht sich also inkl. Gebühren um einen Wert von rund 225 Euro.

Die Karten gehen an den Meistbietenden, das Mindestgebot beträgt 100 Euro.
Angebote nur per Mail an eaglesopenair@bestatterweblog.de

Derjenige mit dem höchsten Gebot bekommt den Zuschlag. Die Auktion läuft bis 31.03.2011, 24 Uhr.

Man muß erst zahlen, wenn man definitiv den Zuschlag erhält und das gebe ich (ohne Namensnennung) hier bekannt.
Ich gebe auch hin und wieder den Zwischenstand bekannt, sodaß man gegebenenfalls mit einem höheren Gebot nachlegen kann.

LiveWire-Podcast stellt das Bestatterweblog vor. -II-

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Die Links zum LiveWire-Podcast sind alle Mist. Unter dem Originallink bekommt man eine "Malware-Warnung" und bei iTunes ist der Titel gesperrt.
Was soll's, also habe ich jetzt den Podcast in unsere Podcast-Maschine geworfen und stelle ihn (frei von Malware) hier zur Verfügung. (© Podcast: LiveWire, KampusFM)

podcast verfügbar

Leni Riefenstahl, die Zecke

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Die Leni-Riefenstahl-Realschule fragt an, ob sie im Unterricht eines meiner Bücher als Grundlage für ein Stück im Rahmen der Theater-AG verwenden kann. Daraus entwickelt sich ein Dialog, wie er bei uns beinahe täglich zu hören ist:

Frau Büser: "Antonia, hast Du den Brief an die Leni-Riefenstahl-Realschule noch in Word geöffnet?"

Antonia: "Gnagnug."

"Jetzt nimm doch mal den Krapfen aus den Mund!"

"Moment Ganumm muss eben gnagumm noch leer kauen!"

Also, hast Du den Brief noch offen, da mußt Du noch was ändern." "Ja, den hab ich noch im Kasten, also jetzt nicht offen aber auf der Festplatte oder so."

"So können wir den nicht abschicken!"

"Was iss'n da falsch?"

"Es muß heißen 'für schulische Zwecke' und nicht 'für schwulische Zecke'."

"Mach ich, kein Problem, ich druck' den nochmal aus."

Märkische Allgemeine zum Thema Sterbegeldversicherung

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Seit Jahren predige ich unermüdlich, daß man für den Todesfall vorsorgen soll. Wenigstens die Grundvoraussetzung sollte man erfüllen und zu Lebzeiten mal mit einem Angehörigen darüber sprechen, wie man sich das denn eigentlich dereinst mal vorstellt. Das bewahrt die Hinterblieben später vor Ratlosigkeit und Fehlentscheidungen.
Aber natürlich spielt auch der finanzielle Aspekt eine Rolle.

Hier hätten viele Bestatter es gerne, wenn das Geld bei einem Treuhandinstitut ihres Berufsverbandes angelegt würde und "Finanzexperten" verkaufen den Menschen am liebsten provisionsträchtige Spar- und Anlagepakete...
Das alles macht vielleicht Sinn, wenn man entweder das Geld schon beisammen hat oder wenn man auf die Rendite schielt.
Aber es geht hier weder um Zins und Zinseszins, noch um den urdeutschen Bausparvertrag.
Der wichtigste Aspekt... ... beim Sterbegeld ist der, daß das Geld dann auch zur Verfügung steht.
Was nutzt einem ein Sparvertrag, auf dem am Todestag erst ein Bruchteil der erforderlichen Summe eingezahlt ist?
Wieviel ist ein Sparvermögen noch wert, wenn Pflegekasse und Sozialamt einmal zuschlagen und bis auf den Selbstbehalt alles wegholen?

Vor diesen Gefahren warne ich seit Jahren und weise in diesem Zusammenhang immer auf die Sterbegeldversicherung hin. Bei für junge Menschen sehr günstigen Beiträgen zahlt sie nach kurzer Wartezeit (damit sich nicht noch schnell ein Todkranker anmeldet) die volle Summe, egal wie wenig man erst eingezahlt hat!

Um es klar zu sagen: Wichtig ist DASS man vorsorgt, der Weg ist zunächst egal.
Aber wem es auf sofortigen Schutz ankommt, der darf nicht die Rendite im Blick haben, sondern muß gucken, daß das gewählte Modell im jederzeit möglichen (!) Todesfall auch bezahlt.

Hierfür werde ich, sobald ich es immer geschrieben habe, von so genannten "Finanzexperten" immer in ganz vielen komischen Kommentaren gescholten. Hauptargument ist immer, daß es bei solchen Versicherungen je nach Vertrag auch dazu kommen kann, daß man bei einem sehr langen Leben über die Jahre mehr an Prämie bezahlt, als später an die Angehörigen ausgezahlt wird.
Das ist aber nunmal bei Risikoversicherungen oft so. Man zahlt ja auch in die Hausratversicherung oft sein ganzes Leben lang ein und hat niemals einen Schaden, für den man etwas bekommen würde.
Deshalb zählt dieses Argument im Grunde gar nicht.

Mit dieser Argumentation stehe ich scheinbar oft ziemlich einsam auf weiter Flur, so einleuchtend meine Argumente auch sein mögen. Das liegt daran, daß die Finanzwirtschaft mehr Interesse an Sparverträgen und anderen (oft sehr risikobehafteten) Anlageformen hat und deshalb immer sehr publikumswirksam gegen die Sterbegeldversicherung "schießen".

Umso dankbarer sehe ich es dann, wenn Zeitungen, wie die "Märkische Allgemeine" sich an meinen Empfehlungen orientieren und im gleichen Sinne berichten:

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12020799/7249995/Weisse-Calla-und-Bocelli-Bestattungen-TRAUER.html

Flattr, schauen wir mal -IV-

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Die aktuellen "flattr"-Zahlen sind da.

Unten führe ich die Liste einfach fort (aktuelle Zahlen kursiv).

Flattr earnings 2011-03-10 € 8.57
Flattr earnings 2011-02-10 €28.94
Flattr earnings 2011-01-08 €34.48
Flattr earnings 2010-12-10 €26.88
Flattr earnings 2010-11-10 €34.98
Flattr earnings 2010-10-10 €64.21
Flattr earnings 2010-09-10 €39.15
Flattr earnings 2010-08-10 €0.00
Flattr earnings 2010-07-10 €0.00
Flattr earnings 2010-07-10 €0.36
Flattr earnings 2010-06-10 €2.84

Alt gegen neu

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Der alte Leggewie ist im hohen Alter von 89 Jahren verstorben und hatte bis vor wenigen Wochen immer noch tagtäglich in seinem bestens geführten Schuhgeschäft an der Hubertusstraße gestanden.

Zwar hatte er den Betrieb schon vor zwei Jahrzehnten an seine, mittlerweile auch im Rentenalter befindliche, Tochter Bertha übergeben, jedoch konnte er sich aus den betrieblichen Belangen nicht heraushalten; sehr zum Missfallen seiner Tochter und vor allem seines Schwiegersohns Bertram. Bertram wollte schon vor vielen Jahren aus dem Geschäft mit dem etwas muffigen Charme der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts ein modernes Schuhgeschäft machen, mit einer großen Girlie-Abteilung und einer großen Wand mit neonbeleuchteten Sportschuhen, jedoch hatte der Alte sich allen Neuerungen widersetzt.

Die Kunden zeigten durch ihr Kaufverhalten deutlich, daß sie dem alten Leggewie Recht gaben. Sie schätzten die fast schon morbide Atmosphäre und das viele dunkle Holz, sowie die ausführliche Beratung.

Mit dem Alter des Ladens und seiner Inhaber war auch die Kundschaft gealtert und das Schuhhaus Leggewie wurde demnach vorwiegend von älteren Leuten besucht. Bequemschuhe, elegante Schuhe, haltbare Schuhe, das konnte man bei Leggewie finden und Highheels, bunte Sportschuhe aus China und kurzfristige Modetrends gingen an den Leggewies spurlos vorbei.

Was Bertram, der Schwiegersohn, als nachteilig einstufte, das war das Kapital auf das der alte Leggewie baute. "Alte Leute achten auf ihr Schuhwerk und sie geben auch viel dafür aus, wenn der Schuh sitzt und bequem ist. Junge Leute wollen nichts Gutes mehr, die machen sich ihre Füße in billigem Schuhwerk kaputt und irgendwann werden sie dann unsere Kunden, weil es für ihre krummen Füße im Kreischversand aus dem Fernsehen nichts Gescheites gibt."

Nun hat das Schicksal für Bertha und Bertram doppelt zugeschlagen. Noch vor sechs oder acht Wochen waren sie selbst in den wohlverdienten Ruhestand gegangen, vor allem weil sie keine Chance sahen, gegen den alten Patriarchen anzukommen. Sie hatte das Geschäft ihrem Sohn Paul überschrieben und der steht voll auf der Seite seines Opas. "Alte Menschen haben viel Geld und geben es gerne für Gesundheit und Bequemlichkeit aus. Etwas mehr Licht, vielleicht ein neuer, hellerer Teppichboden und das ist es dann auch schon", hatte er gesagt, was seinen Eltern gar nicht gefiel, ihm aber das Wohlwollen des Großvaters einbrachte.

Ja, und kaum hatten sich Bertha und Bertram nach jahrzehntelangem Kampf gegen den Alten aus dem Betrieb zurückgezogen, da legt der sich zufrieden hin und stirbt mal eben so weg.
Für Außenstehende sieht das wirklich so aus, als habe der Mann noch zwei Jahrzehnte seinen altbackenen Laden gegen modernes Neonlicht und billige China-Importe verteidigt und abgewartet oder durchgehalten, bis jemand in der Nachfolge stand, der seine Idee weiterträgt.


Staatsanwaltschaft, Obduktion und wem gehört eine Leiche?

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Hallo Tom,

ich bin einer dieser seit Jahren mitlesender...

1. weil Du wirklich unterhaltsam schreibst

2. weil ich auch langsam in das Alter komme, wo viele Deiner Tips und Hinweise mich selbst betreffen werden..

Und nun die Frage.


Aufgrund eines Unglücksfalls im näheren Bekanntenkreis wurde die Leiche nach einer Anweisung der Staatsanwaltschaft obduziert. Die Angehörigen waren entsetzt, da der "schöne" Körper ja jetzt brutal aufgeschnitten wurde.

Wem gehört ein Toter? Kann die Staatsanwaltschaft so etwas ohne Rückfrage einfach anordnen oder hätte man da wider sprechen können.

Für eine Antwort -wann immer möglich- wäre ich dankbar. Könnte ja auch ein schönes Thema für Dein Blog sein.

Lies dazu doch einfach diesen Artikel hier: Was ist eine Leiche?, da habe ich über diesen Themenbereich schon vor drei Jahren etwas geschrieben.

Mal kurz

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Eigentlich mache ich im Moment so etwas wie Urlaub, mußte die Zeit aber nutzen, um mich einer kleineren Operation zu unterziehen.
Deshalb kommen momentan keine größeren Geschichten.
Ab Ende März wird es wieder besser.

Grabpreise verdreifacht

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Von günstigen 520 Euro auf 1780 Euro hat man in Hagen die Grabkosten erhöht.
Warum da so ist und wie die Preise im Vergleich mit anderen Städten aussehen, das steht in diesem Artikel hier:

http://www.wz-newsline.de

TV-Hinweis

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Am 27.3.2011 um 23.10 Uhr kommt wieder eine Sendung im Fernsehen, an der ich mitwirken durfte.

Näheres unter:

http://www.azmedia.de/sendetermine.html

Die Sendung heißt: "Vom Tod leben - Die Bestatter" (RTL)

Ein PDF-Dokument dazu gibt es auch:

http://www.azmedia.de/...Bestatter_27.03.11.pdf

Ich habe keine Ahnung, wie die das Thema aufbereiten, aber ich habe mein Bestes gegeben.

Die nette Dame von AZ-Media hat mir aber gestattet, die Sendung hier online zu stellen.
Sobald ich da was habe, werde ich das machen.

Schnuffel

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Eine örtliche Initiative hatte mich eingeladen und ich war dieser Einladung gerne gefolgt. Es hatte geheißen, es gäbe da etwas Leckeres zu essen.
Ich bin ja nicht unbedingt ein so verfressener Sack, wie immer alle meinen, aber ich mache keinen Hehl daraus, daß man mir mit einem leckeren Essen (oder Spaghetti-Eis!!!!) immer eine Freude machen kann (BITTE SCHICKT MIR KEIN SPAGHETTI-EIS!!!!).

Die Adresse und der Name des Restaurants klangen gut und so freute ich mich auf ein leckeres Schnitzel oder ein Rumpsteak. Vielleicht gibt es da ja auch irgendeine besondere Spezialität, die mir lange unvergessen bleiben wird, dachte ich im Vorfeld.

"Lassen Sie mich bitte etwas Besonderes für Sie bestellen!" sagte der gastgebende Vorsitzende und schon nahm das Unheil seinen Lauf. Hingestellt haben die mir das hier:

Ich dachte, mich trifft der Schlag. Man kann das auf dem Bild nicht so gut erkennen. Es handelt sich bei dem Gedöns um einen Haufen Sauerkraut, auf dem man einen zerschlagenen Schweineschädel drapiert hatte.
Oben da ist so ein ganzer Ohrlappen vom Schwein, unten das war irgendwie ein Teil vom Unterkiefer und unter dem Fleisch links glotzten mich beim Umdrehen die Nasenlöcher vom "Schnuffel" an.

Also nee...
Mag ja sein, daß jetzt manch einer schreibt, er fände so etwas lecker und wie ich mich da nur zieren könne... aber mal ehrlich, ich weiß was auf den Schlachthöfen passiert, aber ich will dann doch auf dem Teller irgendetwas Zubereitetes haben und nicht nur so gekochte Schlachtteile.

Da sage noch mal jemand was gegen McDonalds! Die drehen das Zeug wenigstens durch den Wolf, oder so.

Aber bevor jemand was sagt: Mein Lieblingsgericht bei McDonalds ist das McFlurry-Eis ohne alles.

SPAM

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Eigentlich dienen mir die Original-SPAM-Dosen als Becher für Stifte, Brieföffner und anderen Krempel.
Jetzt hat meine Tochter aus der Eisdiele so einen Fischneger mit Meeresgetier bewaffneten Afrikaner mitgebracht.
Den habe ich nun in die Spam-Dose gesteckt und schon meinte meine Frau:

"Ah, hast Du Dir einen Talisman gegen die Nigeria-Connection gebastelt?"

Deathmobil

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Nun meint meine Frau, wenn ich schon den Spamafrikaner zeige, soll ich auch mein Playmobil-Männlein zeigen.
Also gut:


Gedenkkerzen

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Eine sehr hübsche Idee entdeckte ich bei der Betriebsbegehung in einem Bestattungshaus im Schwäbischen. Der Kollege hatte mich gebeten, seine betrieblichen Abläufe einmal von außen unter die Lupe zu nehmen, um etwas die Betriebsblindheit abzuschütteln.
Es ist gerade bei Bestattern so, daß man manches seit Generationen so macht und nie über den Tellerrand hinaus schaut. Da hilft einem ein neutraler Begutachter oft sehr schnell und sehr viel weiter.

Bei diesem Kollegen entdeckte ich diese Gedenkkerze:

Ich lege noch ein besseres Foto nach:

Eine dieser Kerzen konnte er mir mitgeben und es liegt nur daran, daß ich sie im warmen Auto liegen gelassen habe, daß die Schrift so ein bisserl schief geworden ist. Anfangs sah sie wesentlich besser aus.

Geliefert werden diese Kerzen mit Wunschmotiv und dem Namen des Verstorbenen und dessen Lebensdaten. Sie sind hübsch in Cellophan mit Geschenkband verpackt.
Der Bestatter bestellt für jeden einzelnen Sterbefall eine solche Kerze und schenkt sie nach der Beerdigung den Angehörigen.
Damit rechnen die Familien nicht und sind immer sehr angenehm überrascht. Da fließen viele Tränen der Dankbarkeit und eine solche Kerze hilft ganz sicher mit, daheim noch etwas dem Verstorbenen gedenken zu können und mit dem Abbrennen und Kleinerwerden der Kerze geht dann auch der Verstorbene symbolisch Stück für Stück und ganz allmählich.

Ich finde diese Idee ganz großartig und habe mir extra die Adresse des klitzekleinen Familienbetriebes geben lassen, der diese Kerzen für einen wirklich absolut annehmbaren Preis herstellt.

Allen Kollegen, die hier mitlesen, kann ich nur ans Herz legen, diese Idee einmal aufzugreifen.
Die Adresse gebe ich auf Anfrage gerne weiter.

Kein Kommerz! Ich verdiene da nix dran! Dauerneider einfach Maul halten!

Wurst-Schlöckchen

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Wir leisten uns den dekadenten Service, uns wochenends frische Brötchen ins Haus liefern zu lassen.
Heute Morgen baumelte der Beutel mit den Brötchen noch draußen am Brötchenhaken, als der Paketmann ein Päckchen vor die Haustür stellte.
Der klingelt, stellt das Päckchen hin und wartet im Auto, bis jemand von uns aufmacht. Dann winkt er fröhlich, ruft 'Guten Morgen' und schon braust er davon.

Heute hatte er auf das Päckchen auch noch unseren Brötchenbeutel gelegt und ahnte gar nicht, wie gut das diesmal passte! Im Päckchen hatte mir eine liebe Leserin, der ich durch eine Antwort hier geholfen habe, ein paar schöne Gläser frisch gemachter Wurst geschickt. Ich bin ja nicht so für das Deftige, bekennendermaßen bin ich ein süßer Sack, aber mit den frischen Brötchen zusammen mußte -mit Hilfe der Familie- ein Glas "Hausmacher-Leberwurst" und ein halbes Glas "Gehacktes gekocht" auf der Stelle dran glauben.
Und für heute Abend ist dann noch ein Fläschchen Eierlikör im Karton gewesen.

Was viele immer falsch verstehen, ich bin ja kein Antialkoholnichttrinkergegnerverweigerer. Ich trinke bloß meistens keinen Alkohol.
Dabei finde ich da manches sogar richtig lecker und ich vertrage auch ordentlich was.
Aber ich habe wenig Gelegenheiten, etwas zu trinken, weil ich fast immer mit dem Auto unterwegs bin und weil ich vor allem den Zustand nicht schätze, in den sich Menschen begeben, die mehr als ein "wönzöges Schlöckchen" zum reinen Genuss zu sich nehmen.
Ich bin auch nach einem Eimer Gerstenplörre noch unverändert fit, wiewohl ich schon nach zwei, drei Schlucken bemerke, wie der Alkohol wirkt.
Mir ist aber lieber, wenn ich einen klaren Kopf behalte. Meistens erwarten die Menschen in meiner Umgebung, daß ich klar und spritzig bin und ich möchte das auch bleiben und nicht nur meinen, daß ich das noch bin...

Aber so ein wönzöges Flöschlein Öierlökör, das putze ich weg, aber sowas von weg!

Danke an Conny für das tolle Präsent!

Auweia Bestatterweblog

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Cartoonist Nico Fauser, der u.a. für seine "Auweia"-Cartoons bekannt ist, die in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen erscheinen, hat mir/uns freundlicherweise angeboten hin und wieder eine zum Thema des Bestatterweblogs passende Zeichnung beizusteuern.
Seine Cartoons findet man zum Beispiel hier auf seiner Webseite www.nicofauser.de

© Nico Fauser Cartoons / Distr Bulls
zu den Auweia!-Cartoons geht es hier.

von und zu

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Er ist nicht nur der längste Artikel im Bestatterweblog, sondern auch der am häufigsten aufgerufene:

Bestattungen in verschiedenen Religionen und Kulturkreisen

Die Texte wurden zum Teil von mir geschrieben, die Informationen zum Teil zusammengetragen und zu einem weiteren Teil von Lesern ergänzt und überarbeitet.
Da es mir in erster Linie darum geht, so viele Informationen wie möglich anzubieten, habe ich mir nicht zu jedem Textblock aufgeschrieben, wo er herstammt. Abgeschrieben habe ich nicht, es handelt sich also nicht um ein Plagiat. Aber dennoch würde ich es nicht wagen, da meinen Namen als Verfasser drunter zu schreiben.
Wenn ich mal viel Zeit habe, überarbeite ich den gesamten Text gründlich, formuliere alles neu und ergänze es um weitere Quellen und mache ihn zu meinem Text. Erstaunlicherweise habe ich in den vergangenen Jahren schon zweimal Anfragen von Lehrerinnen gehabt, die wissen wollten, ob sie sich den kompletten Text ausdrucken dürfen, weil in einer ihrer Klassen jemand daraus abgeschrieben habe.

Ich glaube, da braucht man eigentlich gar nicht zu fragen. Für den nichtkommerziellen Gebrauch und für private Zwecke kann man das auch ohne Genehmigung tun.

Aber es ist doch schön, wenn mittlerweile das Bestatterweblog als so gute Quelle gilt, daß man daraus schon abschreibt. Solange man das nicht macht, um damit Geld zu verdienen, mir zu schaden oder Werbung für sein Bestattungshaus zu machen, ist mir das egal.

Berlin, ich komme -I-

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Das Fernsehen ruft an und möchte gerne, daß ich hier aus dem Südwesten in die Bundeshauptstadt Berlin komme, um dort ein paar Sätze in die Kamera zu sprechen. Es geht, soweit es meinen Part betrifft, um das Thema "Tod im Internet". Da sei es günstiger, mich einfliegen zu lassen, als mit einem Aufnahmeteam 600 Kilometer anzureisen.

Ich war schon lange nicht mehr in Berlin, mein letzter Besuch in der Stadt an der Spree liegt sicher schon 4 Wochen zurück und so sagte ich mehr oder weniger freudig zu.

Aber bitte, ich mag nicht fliegen, man sende mir lieber Fahrscheine für den ICE.
Nicht, daß ich an Flugangst leide, aber der Weg von hier zum Frankfurter oder Stuttgarter Flughafen ist weit und dann brauche ich jemanden, der mich hinbringt und bis ich in Berlin dann vom Flughafen beim Studio bin..., nee, das kommt dann unterm Strich genauso dicke, als ob ich mit dem Zug fahre. Zugfahren ist schön. Ich bin schon als Kind gerne mit dem Zug gefahren und mir hat der Bahnhof in dem Stadtteil, in dem ich damals wohnte, immer fast schon so etwas wie Ehrfurcht eingeflößt. Diese beigefarbenen und grünen Kacheln, der fast schon kathedrale Widerhall der Schritte und die Uniformen der beamteten Bediensteten, da war die Welt bei der Bahn noch in Ordnung.
Am Tollsten fand ich den Wiegeautomat, der für einen Groschen mit lautem Getöse mein aktuelles Körpergewicht vollkommen mechanisch ermittelte und auf eine Pappkarte stanzte.
Ach, ich fand das früher toll.

Heute ist das ja irgendwie alles anders. Eine Bahnhofsgaststätte, in der man hätte ein Frühstück einnehmen können, gibt es nicht mehr. Dafür verkaufen sie überall Kaffee Togo, der gar nicht aus Togo kommt, sondern aus Guatemala. Wahrscheinlich ist das Wort Guatemala zu lang, um es auf die Becher zu drucken.
Zu Essen bekomme ich am Bahnhof eine "Schinken-Käse-Zunge", das ist ein vollkommen salziges Teil mit einer Art geschmolzenem Plastikkäse. Es schmecht nicht gut, aber der frühmorgendliche Hunger treibt es rein.

Ich schlendere so vor mich hin, kaufe am internationalen Zeitungsstand eine WAZ aus der Heimat und entdecke am Ende der "Shopping-Mall" einen Wiegeautomaten. Der ist natürlich digital, absolut modern und das Wiegen kostet heute 50 Cent. Aber gut, ich habe mich ja schon immer gerne auf Bahnhöfen gewogen, außerdem kann der Apparat meinen Bio-Rhythmus feststellen, meinen "Activity Factor" ermitteln und sogar feststellen wie groß ich bin und ob ich aktuell meine Periode habe.
Also stelle ich mich auf das Wunderding drauf, werfe meine 50 Cent ein und bekomme im Display die unverschämte und rotzfreche Meldung: "Bitte nur eine Person auf die Waage stellen!"

Was soll's, ich weiß auch so, daß ich zu schwer bin.
Das wissen die vom Fernsehen aber nicht und weil das ganz nette Leute sind, haben die mir in einem Sechser-Abteil einen Fensterplatz reserviert.
Ich sitze nämlich gerne am Fenster. Da kann man so schön rausgucken.

Wenn man dann was Essen will oder sich beim Zugpersonal einen Kaffee kauft, kann man unterm Fenster so einen kleinen Klapptisch hochklappen, dort seine Tasse abstellen und hinterher den störenden Tisch wieder versenken.

Dachte ich...

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